Ginkgo Bilabo
Dieses Baumes Blatt, der von Osten
meinem Garten anvertraut,
gibt geheimen Sinn zu kosten
wie's den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
dass man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern,
fand ich wohl den rechten Sinn;
fühlst du nicht an meinen Liedern,
dass ich eins und doppelt bin?
Goethe, 1815
Eine philosophische Interpretation des Gedichtes
Mit dem folgenden Versuch, das Gedicht "Ginkgo Biloba" von Goethe philosophisch zu deuten, soll zugleich das dialektische Verhältnis von Körper und Geist thematisiert werden:
Im Goethe-Museum in Düsseldorf findet sich die folgende, in Goethes Handschrift geschriebene Fassung des Gedichtes "Ginkgo Biloba", das er links unten auf den 15. September 1815 datiert. Auf diesem Dokument sind zwei Ginkgo Blätter mit Klebestreifen befestigt.
© Goethe-Museum Düsseldorf
Auf YouTube können Sie die folgenden Videos über die Geschichte und die besonderen Eigenschaften des Ginkgo Baumes sehen:
Madame Ginkgo Biloba de L'Université à Nice (in Französisch)